„Platz ist in der kleinsten Hütte“, das klingt zuversichtlich und optimistisch.
Ansonsten ist die Hütte nicht so attraktiv. Wir halten es lieber mit großen Häusern, geräumigen Wohnungen, in denen wir uns individuell entfalten können. Auch für Kinder klingt Baumhaus schöner als Baumhütte.
Wer wollte Gott eine Hütte zuweisen an Stelle eines gewaltigen Domes? Welchen Ort räumen wir Gott überhaupt ein in dieser Welt?
Kaum jemandem, dem im Verlauf des Lebens diese Kinderfrage erspart bleibt: „Wo wohnt Gott eigentlich?“.
Im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung des Johannes, ist vom Wohnort Gottes die Rede. Dann wenn alles vorbei ist, das Leid, die Schmerzen, die Krankheit, dann so sprechen diese Bilder, dann wird alles neu und der Mensch betritt das Himmelreich, das neue Jerusalem „bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann“ (Off. 21,2) in aller Herrlichkeit.
Nur ist dann leider auch unser Leben zu Ende, alles das, woran unser Herz hängt: Familie, Arbeit, Besitz und Urlaub.
Hängt es damit zusammen, dass keiner so gern darüber nachdenkt, wo Gott denn nun eigentlich wohnt? Der Himmel ist bei aller gedachten Pracht und Herrlichkeit eben immer noch kein Ort von dieser Welt.
Am letzten Sonntag im Kirchenjahr, dem Ewigkeitssonntag, nimmt die Kirche mit ihrer Botschaft diese Tatsache in den Blick. Lebenspraktisch, weil jeder im Verlaufe der Jahre mit Schmerz und Wehmut im Herzen von einem geliebten und wertgeschätzten Menschen Abschied nehmen musste.
Denn auch diese Fragen begleiten wohl jeden Menschen:
Ist die Grenze zur himmlischen Welt fortan völlig dicht? Gibt es kein Wiedersehen, keinen neuen Anfang mehr? Wo wohnen unsere Lieben jetzt, wo Freude, Leid, und Mühe im Lebenslauf an ein Ende gekommen sind?
Der christliche Glaube gibt seine Antwort nicht mit hohlen Phrasen, und auch nicht im Sinne eines neuen Gesetzes oder einer billigen Vertröstung.
Gottes Wirklichkeit ist bunt, phantasievoll, mitfühlend und lebendig. Darum das Bild von der Hütte. Da muss immer noch was ausgebessert werden. Da ist noch nichts fertig so. Da ist immer Leben und Bewegung, da ist immer Platz, weil man zusammenrückt, die Köpfe zusammensteckt, gemeinsam bespricht, gemeinsam lacht, gemeinsam sich freut über eine bescheidene, improvisierte Mahlzeit.
Wenn in der nächsten Woche am Adventskranz die erste Kerze brennt, dann ist genau das ein Zeichen dafür, dass es Gott nicht genügt am anderen Ende der Zeit und in einer anderen Sphäre der Welt prunk- und hoheitsvoll auf uns zu warten.
Vielmehr hat sich Gott aufgemacht mitten unter uns zu wohnen, als Mensch unter Menschen mit aller Güte und Herzlichkeit, die einem jeden von uns zu Gebote stehen. Jesus hat die Nähe Gottes zu den Menschen im menschlichen Zusammenleben spürbar werden lassen. Gottes Hütte bei den Menschen kommt in aller Einfachheit „ohne“ aus. Ohne zugeschlagene Türen, ohne Stacheldraht und Mauern, ohne hohe Schwellen und ohne Thron. Dafür aber mit klaren, tröstenden Worten aus unseren Mündern, mit hoffnungsvollen Perspektiven aus unseren Köpfen und mitfühlenden Alltagshilfen von Herzen. Ganz im Sinne der ersten Strophe eines Kirchenliedes von Klaus Peter März aus dem Jahr 1981:
„Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
und das Wort, das wir sprechen, als Lied erklingt,
dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.
Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht
in der Liebe, die alles umfängt,
in der Liebe, die alles umfängt.“
Pfarrer Jürgen von Schilling, Pfarrverband Halchter, Ohrum mit Dorstadt
Ansonsten ist die Hütte nicht so attraktiv. Wir halten es lieber mit großen Häusern, geräumigen Wohnungen, in denen wir uns individuell entfalten können. Auch für Kinder klingt Baumhaus schöner als Baumhütte.
Wer wollte Gott eine Hütte zuweisen an Stelle eines gewaltigen Domes? Welchen Ort räumen wir Gott überhaupt ein in dieser Welt?
Kaum jemandem, dem im Verlauf des Lebens diese Kinderfrage erspart bleibt: „Wo wohnt Gott eigentlich?“.
Im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung des Johannes, ist vom Wohnort Gottes die Rede. Dann wenn alles vorbei ist, das Leid, die Schmerzen, die Krankheit, dann so sprechen diese Bilder, dann wird alles neu und der Mensch betritt das Himmelreich, das neue Jerusalem „bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann“ (Off. 21,2) in aller Herrlichkeit.
Nur ist dann leider auch unser Leben zu Ende, alles das, woran unser Herz hängt: Familie, Arbeit, Besitz und Urlaub.
Hängt es damit zusammen, dass keiner so gern darüber nachdenkt, wo Gott denn nun eigentlich wohnt? Der Himmel ist bei aller gedachten Pracht und Herrlichkeit eben immer noch kein Ort von dieser Welt.
Am letzten Sonntag im Kirchenjahr, dem Ewigkeitssonntag, nimmt die Kirche mit ihrer Botschaft diese Tatsache in den Blick. Lebenspraktisch, weil jeder im Verlaufe der Jahre mit Schmerz und Wehmut im Herzen von einem geliebten und wertgeschätzten Menschen Abschied nehmen musste.
Denn auch diese Fragen begleiten wohl jeden Menschen:
Ist die Grenze zur himmlischen Welt fortan völlig dicht? Gibt es kein Wiedersehen, keinen neuen Anfang mehr? Wo wohnen unsere Lieben jetzt, wo Freude, Leid, und Mühe im Lebenslauf an ein Ende gekommen sind?
Der christliche Glaube gibt seine Antwort nicht mit hohlen Phrasen, und auch nicht im Sinne eines neuen Gesetzes oder einer billigen Vertröstung.
Gottes Wirklichkeit ist bunt, phantasievoll, mitfühlend und lebendig. Darum das Bild von der Hütte. Da muss immer noch was ausgebessert werden. Da ist noch nichts fertig so. Da ist immer Leben und Bewegung, da ist immer Platz, weil man zusammenrückt, die Köpfe zusammensteckt, gemeinsam bespricht, gemeinsam lacht, gemeinsam sich freut über eine bescheidene, improvisierte Mahlzeit.
Wenn in der nächsten Woche am Adventskranz die erste Kerze brennt, dann ist genau das ein Zeichen dafür, dass es Gott nicht genügt am anderen Ende der Zeit und in einer anderen Sphäre der Welt prunk- und hoheitsvoll auf uns zu warten.
Vielmehr hat sich Gott aufgemacht mitten unter uns zu wohnen, als Mensch unter Menschen mit aller Güte und Herzlichkeit, die einem jeden von uns zu Gebote stehen. Jesus hat die Nähe Gottes zu den Menschen im menschlichen Zusammenleben spürbar werden lassen. Gottes Hütte bei den Menschen kommt in aller Einfachheit „ohne“ aus. Ohne zugeschlagene Türen, ohne Stacheldraht und Mauern, ohne hohe Schwellen und ohne Thron. Dafür aber mit klaren, tröstenden Worten aus unseren Mündern, mit hoffnungsvollen Perspektiven aus unseren Köpfen und mitfühlenden Alltagshilfen von Herzen. Ganz im Sinne der ersten Strophe eines Kirchenliedes von Klaus Peter März aus dem Jahr 1981:
„Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
und das Wort, das wir sprechen, als Lied erklingt,
dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.
Ja, dann schauen wir heut schon sein Angesicht
in der Liebe, die alles umfängt,
in der Liebe, die alles umfängt.“
Pfarrer Jürgen von Schilling, Pfarrverband Halchter, Ohrum mit Dorstadt