Plätzchenduft und Adventskranz. Harmonische, heimelige Stimmung in wohlig warmen Stuben bei Kerzenschein und angenehmer Musik und leckerem Glühwein oder wohlriechendem Früchtetee. Quer zu solcher Adventsstimmung stehen die täglichen Nachrichten. Aber Advent ist auch die Zeit der Sehnsucht: Dass es allen Menschen gut gehen soll und dass Frieden sei. Das Friedenslicht aus Bethlehem kündet von dieser Hoffnung. In Bethlehem in der Geburtsgrotte von Jesus wird es jedes Jahr vor Weihnachten entzündet und hat bereits den Weg bis in Florian Silbereisens Sendung „Das Adventsfest der 100.000 Lichter“ gefunden. Am dritten Advent kommt es um 15:00 Uhr in Braunschweig in St. Albertus Magnus, Brucknerstraße 6 an. Die Frage stellt sich: Ist das Ganze nur ein schönes, gar rührseliges Symbol?
Konfirmandinnen und Konfirmanden protestieren mir gegenüber: „Die Liebe darf nicht aufhören. Gerade Weihnachten ist doch das Fest der Liebe.“ Sie sind damit dicht dran an den biblischen Propheten. Sie geben der Sehnsucht Worte und Gestalt. Aber sie halten ihrer Zeit und Welt auch den Spiegel vor. In der Kirche haben sie ihren großen Auftritt in der Adventszeit. Die Propheten verkünden, was Gott ihnen offenbart hat: Höret meine Stimme.
Und so wage ich, eine unerhörte Frage zu stellen: Sind die Despoten dieser Welt, der um sich greifende Populismus, die erstarkende Radikalisierung von Teilen der bürgerlichen Mitte gegen Menschen mit anderer Kultur, Religion und Herkunft, der Brexit und der sich darin ankündigende drohende Zerfall der europäischen Einigung, ist das alles womöglich nichts weiter als das Strafgericht Gottes an unserer Gottlosigkeit? Demokratieverdrossenheit, Werteverfall und Verantwortungslosigkeit, nichts weiter als die Folge von Gottvergessenheit?
Advent ist auch die Zeit der Besinnung. Das Friedenslicht ist Hoffnung und Mahnung zugleich: in sich zu gehen, zu schweigen und in der Stille auf Gott zu hören, vielleicht zu beten. Worte aus dem Talmud geben dazu eine wunderbare Anleitung: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“ Und dein Schicksal kann die Welt ein Stück zum Besseren verändern.
Pfarrer Olaf Neuenfeldt, Weddel
Konfirmandinnen und Konfirmanden protestieren mir gegenüber: „Die Liebe darf nicht aufhören. Gerade Weihnachten ist doch das Fest der Liebe.“ Sie sind damit dicht dran an den biblischen Propheten. Sie geben der Sehnsucht Worte und Gestalt. Aber sie halten ihrer Zeit und Welt auch den Spiegel vor. In der Kirche haben sie ihren großen Auftritt in der Adventszeit. Die Propheten verkünden, was Gott ihnen offenbart hat: Höret meine Stimme.
Und so wage ich, eine unerhörte Frage zu stellen: Sind die Despoten dieser Welt, der um sich greifende Populismus, die erstarkende Radikalisierung von Teilen der bürgerlichen Mitte gegen Menschen mit anderer Kultur, Religion und Herkunft, der Brexit und der sich darin ankündigende drohende Zerfall der europäischen Einigung, ist das alles womöglich nichts weiter als das Strafgericht Gottes an unserer Gottlosigkeit? Demokratieverdrossenheit, Werteverfall und Verantwortungslosigkeit, nichts weiter als die Folge von Gottvergessenheit?
Advent ist auch die Zeit der Besinnung. Das Friedenslicht ist Hoffnung und Mahnung zugleich: in sich zu gehen, zu schweigen und in der Stille auf Gott zu hören, vielleicht zu beten. Worte aus dem Talmud geben dazu eine wunderbare Anleitung: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“ Und dein Schicksal kann die Welt ein Stück zum Besseren verändern.
Pfarrer Olaf Neuenfeldt, Weddel