Mögen wir geradlinige Menschen, die genau wissen, was sie wollen,
die zielstrebig den Weg gehen, der für sie richtig ist?
In unserer schnellebigen Zeit, die stets Umorientierung fordert,
erscheint das gar nicht so einfach. Denn wer weiß, ob das Ziel, das ich heute anstrebe, vielleicht schon morgen gar nicht mehr existiert?
Jesus sieht seinen Weg glasklar vor sich:
„Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“ (Lukas 18,31)
Sein Ziel ist Jerusalem mit allem, was das einschließt.
Und er weiß, daß es sein Leiden und Sterben bedeutet. Aber er weicht nicht aus.
Er könnte es, gerade, weil er weiß, wie die Geschichte ausgehen wird.
Er könnte den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Aber er tut es nicht.
Und wir stehen davor und fragen uns, was uns das angeht.
Wie stellen sich Menschen Gott vor? Wir kennen das Bild des hoch über der Welt thronenden, erhabenen Gottes, der weit von allem menschlichen Elend entfernt in seiner himmlischen Pracht und Unerreichbarkeit thront. Der in unnahbarer Ferne alles im Blick hat, sich aber um nichts kümmert als um seine eigene, unvergleichliche Erhabenheit.
Unser Gott ist nicht in unerreichbarer Ferne, sondern er kommt zur Welt,
wird selber ein Mensch und solidarisiert mit uns bis zum Letzten.
Er leidet unser Leiden und stirbt unseren Tod, anderes wäre für ihn undenkbar.
Wir sind nicht alleingelassen in dem, was uns Angst macht, was uns quält,
was wir erleiden, ohne den Sinn zu verstehen. Gott leidet mit uns, trägt in Jesus Christus die Last mit, die auf unseren Schultern liegt.
Das Kreuz Jesu Christi umschließt auch unser Kreuz. Die Jünger sind seinen Weg nach Jerusalem noch mitgegangen. Erst als es ernst wird verlassen sie ihn.
Mit dem heutigen Sonntag durchschreiten wir das Tor zur Passionszeit die uns auffordert, den Weg seines Leidens mitzugehen.
Dabei mag es geschehen, daß die Last auf unseren Schultern leichter wird,
wenn wir seinen Weg bedenken und daß wir sensibler werden für die Menschen um uns, die schwer am Leben tragen. Und es kann sein, daß wir in dem, was uns unruhig, traurig, und verzweifelt werden läßt, doch schon einen Strahl des Lichtes entdecken,
das der Vorbote des Ostermorgens ist.
Denn Jesus hat niemals den Tod als das Letzte angesehen.
Er wußte, daß jenseits der dunkelsten Nacht das Licht eines neuen Tages leuchtet.
Aber dieses Licht ist eben nur erfahrbar, wenn wir uns vorher dem Dunkel gestellt haben. Ich wünsche uns in der kommenden Passionszeit den Mut, uns unserem eigenen und dem Dunkel dieser Welt immer wieder neu zu stellen um zu erfahren, wie wir Christus darin tiefer begegnen und von ihm weiter geleitet werden bis in das Licht des Ostermorgens.
Jens Möhle, Pfarrer in Ahlum, Atzum, Wendessen
die zielstrebig den Weg gehen, der für sie richtig ist?
In unserer schnellebigen Zeit, die stets Umorientierung fordert,
erscheint das gar nicht so einfach. Denn wer weiß, ob das Ziel, das ich heute anstrebe, vielleicht schon morgen gar nicht mehr existiert?
Jesus sieht seinen Weg glasklar vor sich:
„Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden,
was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.“ (Lukas 18,31)
Sein Ziel ist Jerusalem mit allem, was das einschließt.
Und er weiß, daß es sein Leiden und Sterben bedeutet. Aber er weicht nicht aus.
Er könnte es, gerade, weil er weiß, wie die Geschichte ausgehen wird.
Er könnte den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Aber er tut es nicht.
Und wir stehen davor und fragen uns, was uns das angeht.
Wie stellen sich Menschen Gott vor? Wir kennen das Bild des hoch über der Welt thronenden, erhabenen Gottes, der weit von allem menschlichen Elend entfernt in seiner himmlischen Pracht und Unerreichbarkeit thront. Der in unnahbarer Ferne alles im Blick hat, sich aber um nichts kümmert als um seine eigene, unvergleichliche Erhabenheit.
Unser Gott ist nicht in unerreichbarer Ferne, sondern er kommt zur Welt,
wird selber ein Mensch und solidarisiert mit uns bis zum Letzten.
Er leidet unser Leiden und stirbt unseren Tod, anderes wäre für ihn undenkbar.
Wir sind nicht alleingelassen in dem, was uns Angst macht, was uns quält,
was wir erleiden, ohne den Sinn zu verstehen. Gott leidet mit uns, trägt in Jesus Christus die Last mit, die auf unseren Schultern liegt.
Das Kreuz Jesu Christi umschließt auch unser Kreuz. Die Jünger sind seinen Weg nach Jerusalem noch mitgegangen. Erst als es ernst wird verlassen sie ihn.
Mit dem heutigen Sonntag durchschreiten wir das Tor zur Passionszeit die uns auffordert, den Weg seines Leidens mitzugehen.
Dabei mag es geschehen, daß die Last auf unseren Schultern leichter wird,
wenn wir seinen Weg bedenken und daß wir sensibler werden für die Menschen um uns, die schwer am Leben tragen. Und es kann sein, daß wir in dem, was uns unruhig, traurig, und verzweifelt werden läßt, doch schon einen Strahl des Lichtes entdecken,
das der Vorbote des Ostermorgens ist.
Denn Jesus hat niemals den Tod als das Letzte angesehen.
Er wußte, daß jenseits der dunkelsten Nacht das Licht eines neuen Tages leuchtet.
Aber dieses Licht ist eben nur erfahrbar, wenn wir uns vorher dem Dunkel gestellt haben. Ich wünsche uns in der kommenden Passionszeit den Mut, uns unserem eigenen und dem Dunkel dieser Welt immer wieder neu zu stellen um zu erfahren, wie wir Christus darin tiefer begegnen und von ihm weiter geleitet werden bis in das Licht des Ostermorgens.
Jens Möhle, Pfarrer in Ahlum, Atzum, Wendessen