Fümmelse

Fümmelse

Fümmelse ist ein Stadtteil am Westrand Wolfenbüttels mit mehren Neubaugebieten rund um einen dörflich gebliebenen Kern. Von den 2.900 Einwohnern sind 500 ausländische Mitbürger aus 18 Nationen; zur Kirchengemeinde gehören etwa 1.400 Menschen.

Die Kirche wurde mit der Fertigstellung des Kirchturms im Jahre 1566 vollendet. Bei der Innenrenovierung 1976/77 blieb von der barocken Ausstattung die Altarwand mit der Kanzel erhalten, außerdem der Taufstein von 1947. Altar, Lesepult, Gestühl und Empore wurden modernisiert. Eine Orgel gibt es in der Kirche wohl erst seit der Mitte des 19. Jh. Die Glocken sind von 1958 und 2008, dieser Neuguss hat die Vorgängerglocke von 1922 ersetzt. Im Kirchturm arbeitet seit 1904 eine Kirchturmuhr von Weule in Bockenem.

Das Pfarrhaus (Neubau um 1860) ist der Treffpunkt mehrerer Gruppen. Jede Woche kommen dorthin die Konfirmandengruppen (ab 12 Jahren), einen Spielkreis (Mutter-Kind-Gruppe) gibt es derzeit nicht. Im Jahr 2006 haben einige Jugendliche den Jugendraum im Keller des Pfarrhauses wieder in Schuss gebracht.

An jedem ersten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr kommt die Frauenrunde (seit 1993) zusammen; an jedem ersten Mittwoch im Monat um 15.00 Uhr die Frauenhilfe, die 2012 ihr 80-jähriges Bestehen feiern kann. Beide Kreise verbinden geselliges Beisammensein mit der Arbeit an kirchlichen und sozialen Themen. Frauenhilfe und Frauenrunde tragen viele Aktivitäten der Gemeinde mit, z.B. das Fest rund um den Kirchturm, das alle zwei Jahre gefeiert wird, sowie das Mittagessen am Erntedanktag, und sie beteiligen sich gemeinsam am jährlichen Weltgebetstag der Frauen. In Jahren ohne Gemeindefest machen wir ganztägige Gemeindeausflüge (z.B. 2006 in den Kirchenkreis Halberstadt, 2011 nach Königslutter mit Besuch des Domes, Instrumenten-Ausstellung und Kaffeekannen-Museum).

Seit 2003 gibt es den Besuchsdienst. Mit Geburtstagsgrüßen (ab 50 J.) und Besuchen nimmt er einen wesentlichen Teil der diakonischen Arbeit der Gemeinde wahr.

 

In der Regel einmal im Monat tagt auch der Kirchenvorstand. Dabei geht es nicht nur um die Verwaltung der Gemeinde, sondern immer öfter um inhaltliche Fragen (Gottesdienste, Konfirmandenarbeit, Diakonie). Zu den Aufgaben des Kirchenvorstandes gehört auch die Trägerschaft des großen Friedhofs in Fümmelse.

Die Gemeinde feiert den Gottesdienst sonntags ab 10.30 Uhr (ab Mai 2012 um 10.45 Uhr); am ersten Sonntag im Monat wird er mit Abendmahl gefeiert, am letzten Wochenende des Monats etwa 7-8mal im Jahr als Abendgottesdienst (Sonnabend 18.00 Uhr). Es gibt mehrfach im Jahr Konfirmanden-Familiengottesdienste, seit 2001 gab es auch "Gottesdienste der Generationen (als "Gottesdienste im Kreis"". Weitere Höhepunkte des abwechslungsreichen Gottesdienstplans sind der Weltgebetstag der Frauen, der Kreuzweg am Karfreitag, die Gottesdienste zur Einschulung und am Reformationstag sowie im Advent Lichterkirche und Adventskonzert. Gemeinsam mit anderen Gemeinden wird gefeiert am "Tag der weltweiten Kirche" und am Pfingstmontag.

Seit 1987 tragen Kirche und Gemeinde ihren ungewöhnlichen und im deutschsprachigen Raum seltenen Namen. Er kommt aus der Bibel (Markus-Evangelium 14,32): Jesus im Garten Gethsemane. Weithin bekannt ist sicher die Gemeinde mit gleichem Namen in Berlin, die in der Zeit der "Wende" eine wichtige Rolle übernahm. Der Name erinnert an den Garten Gethsemane, in dem Jesus nach dem letzten Mahl mit seinen Jüngern am Vorabend der Kreuzigung bis zu seiner Verhaftung betete. "Gethsemane ist der Ort, an dem Jesus uns am nächsten ist", heißt es in der Festschrift von 1986 und damit könnte eine mögliche Deutung des Namens heißen "Mitten in der Welt". Und so, wie Pfarrhaus und Kirche mitten im Ort liegen, so möchte die Kirchengemeinde sich auch verstehen: den Menschen nahe und in das Leben des Stadtteils eingebunden. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit den zahlreichen Vereinen und Verbänden in Fümmelse (hier besonders Frauenchor und Freiwillige Feuerwehr). Ihr Anliegen bleibt dabei, die Botschaft von Gottes grenzenloser Liebe zu allen Menschen, die in Jesus Christus erfahrbar wird, allen Menschen weiterzugeben.

Im Vorfeld der 850-Jahr-Feier des Ortes Fümmelse kamen Überlegungen auf, im Kirchturm die Stahlglocke aus dem Jahre 1922 zu ersetzen, da sie tendenziell sowieso abgängig war. Überwiegend mit Spenden - auch von Fümmelsern, die nicht der Kirche angehören - konnte das Projekt finanziert werden (Gesamtkosten rund 20.000 €). Im Mai 2008 fuhren dann 50 Fümmelser zum Glockenguß in der traditionsreichen Glockengießerei Rincker in Sinn im Westerwald. Während der Festwoche im Juli 2008 wurde die Glocke geweiht und ein paar Tage später in den Turm gebracht. Die alte Glocke steht seitdem vor der Kirche. Mit ihrer Inschrift maht sie zum Frieden. "1918 geopfert zu Vaterlands Wehr - 1922 erneuert zu Gottes Ehr".

Nach seiner Erkrankung Anfang 2010 war der langjährige Gemeindepfarrer Prüße nicht mehr im Dienst und wechselte zum Jahresanfang 2011 in den Ruhestand. Die Gemeinde wird jetzt von den Nachbarpfarrern mit betreut (siehe "Kontakt"!)